Burn Out kennt jeder und ist mittlerweile leider keine Seltenheit mehr. Weniger bekannt ist hingegen das Burn-On-Syndrom. Das Phänomen ist zwar noch weitgehend unbekannt und keine anerkannte Erkrankung, aber mindestens genauso gefährlich. Was genau diese Art der Erschöpfungsdepression ausmacht und was Betroffene gegen Burn On tun können, lesen Sie in diesem Beitrag.
Es ist wie eine Fahrt mit 180 Sachen über die Autobahn, man gibt Vollgas, um eine Sache nach der anderen so schnell wie möglich erledigt zu haben.
Ein ich muss hier, ein ich muss da, das muss ich auch noch erledigen. Alles läuft vermeintlich wie am schnürchen, Und doch hat man das Gefühl, dass man bei dieser Fahrt nicht anhalten kann.
Es ist der eigene Anspruch an permanent hohe Leistung, an sich selbst, das Funktionieren– vor allem im Job – der zu diesem Phänomen führt und sehr typisch für ein BurnOn ist. Betroffene jagen sich von einem To-do zu nächstem To-do, wozu irgendwann auch Treffen mit Freunden oder Wochenendtrips gehören, und kommen auch lange nach Feierabend gedanklich nicht aus dem Arbeitsmodus.
Wo liegen denn die Unterschiede zum Burn Out?
Beim Burn-out kommt es zum totalen Crash. Burn-On Betroffene wirken jedoch von außen absolut positiv gestimmt. Wenn man sie fragt, wie es ihnen geht, antworten sie: Alles gut, ich liebe meine Arbeit und meine Familie! Ich verstehe gar nicht, was mit mir los ist! Schlussendlich geht es nur noch um das Funktionieren. Das Positive ist nur noch eine Behauptung. Dieser Zustand zwischen Positivismus und dem Verlust der Fähigkeit, Freude zu empfinden, ist sehr gefährlich.
Wie ist als Betroffener?
Betroffene glauben und empfinden es als, in einer Einbahnstraße zu sein und das es keinen anderen Weg gibt für Sie als weiter zumachen und sich einzureden das alles in Ordnung ist und funktioniert. Andererseits steigt unbewusst die Gewissheit, dass nichts mehr in Ordnung ist. Man fühlt sich wie Hochstapler in ihrem eigenen Leben. Es ist kurz gesagt, die Lüge an sich selbst. Mit der Zeit kommen noch körperliche Beschwerden hinzu. Unter anderem treten Schlafstörungen und Verspannungen immer mehr in den Vordergrund. Dieser zusammengefasst chronische Stress und auch ständige Anspannung führt zu Bluthochdruck und kann im schlimmsten Fall zu Herz- und Hirninfarkten führen.
Woher kommt BurnOn?
Aus der Psychologie weiß man mittlerweile, dass dieses Phänomen unter anderem auf die Erziehung, frühkindliche Erfahrungen und falsch erlernte Verhaltensstrategien zurückzuführen ist. Selbst Misserfolge, die man im Leben gemacht hat, können ein BurnOn begünstigen.
Auch die Gesellschaft leistet hierbei einen Beitrag. Oft spielt der direkte Vergleich mit anderen eine Rolle. Dass vielmehr anderen gerecht sein zu müssen, das nicht beachten und überspielen der eigenen Bedürfnisse und Gefühle, das macht es gefährlich. Auch der teils gesellschaftliche Zwang, Social Media, alles von der positiven Seite betrachten zu müssen, kann in Kombination mit Leistungsdruck zum BurnOn führen.
Man beachte bitte das eine gesunde, positive Grundhaltung etwas Gutes ist. Vielmehr ist hier das eigene Missachten von Bedürfnissen, Gefühlen von Wut und Trauer gemeint. Wenn man glaubt, dass man negative Emotionen einfach so wegstecken muss, nur um gleichzeitig ein scheinbares Bild nach außen perfektes Bild aufrechtzuerhalten, dann ist man eindeutig auf dem falschen Weg.
Wie erkenne ich, auf welchem Weg ich bin?
Das eigene reflektieren spielt eine wichtige Rolle. Sich mit dieser Erkenntnis damit auseinanderzusetzen, kann mitunter zuerst erschreckend sein. Doch die bewusste Zeit nehmen für selbst, sich etwas Gutes tun, genügend Erholungsphasen schaffen, mal das Telefon eine Stunde abschalten, eine Runde in der Natur spazieren gehen und wahrnehmen. Dies schafft die Möglichkeit einer guten Ausgeglichenheit und gibt Psyche und dem Körper langfristig die Möglichkeit in einem gesunden selbst zu sein.
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