„Der Glaube versetzt Berge.“ (Matthäus 21,18-22) 

Dieser Spruch stammt aus der Bibel. Glaubenssätze sind innere Überzeugungen, die der Mensch über die Welt und sich selbst hat. Sie sind wie ein Gerüst, geben Orientierung und machen die Welt überschaubarer. Positive Glaubenssätze werden Affirmationen genannt und können eingesetzt werden, um die eigenen (negativen) Gedanken zu verändern. Da die frühe Kindheit – an die wir uns nicht erinnern können – prägend ist, sind Glaubenssätze nicht immer einfach zu erkennen und zu verändern.

Glaubenssätze sind unterbewusste Lebensregeln, eng verknüpft mit den eigenen persönlichen Werten, mit erheblichem Einfluss auf unsere Motivation, Entscheidungsfindung und Leistungsfähigkeit.

Glaubenssätze richten unser Leben sowohl bewusst als auch unbewusst aus

Hier folgender Vergleich:

Person A: Ich kann mir selbst vertrauen. Ich gehe den richtigen Weg.

Person B: Es geht sowieso alles schief. Für meine Meinung interessiert sich niemand.

Wer von beiden führt das glücklichere Leben? Und wer legt sich mit seinen Gedanken selbst Steine in den Weg?

Statt unser volles Potenzial zu entfalten, limitieren wir uns oft mit solch negativer Kommunikation selber. Wir werden Opfer von Schattenprogrammen in unserem Inneren, die unser Denken und Handeln prägen. Tief in unserem Unterbewusstsein sitzen die Glaubenssätze. Sie haben einen großen Einfluss darauf, wie wir unser Leben führen und die Welt sehen.

Glaubenssätze basieren auf Lebenserfahrungen und Gelerntem, sie haben jedoch nichts mit unserem Wesenskern zu tun. Uns widerfährt etwas im Leben und wir speichern dann diese Erfahrung, zumeist durch Emotionen angereichert, mit einer bestimmten Interpretation in unserem Gehirn ab. Das ist dann das, woran wir fest glauben.

Wir übernehmen auch gerne von unseren Eltern oder der Gesellschaft bestimmte Glaubenssätze. Wir leihen sie uns praktisch aus, meinen aber, es seien unsere eigenen. Unsere Synapsen sind dann auf eine ganz bestimmte Weise in unserem Gehirn verschaltet, die unseren Blickwinkel auf die Dinge festlegt beziehungsweise fixiert.

Glaubenssätze blockieren uns oft

Viele Glaubenssätze hindern uns daran, unser wahres Potenzial zu entfalten. Wir verstehen nicht, warum uns Dinge nicht gelingen wollen, warum wir „immer“ Pech haben, warum andere „grundsätzlich“ besser sind als wir usw. Wir geben uns mit suboptimalen Lösungen zufrieden, obwohl wir irgendwie spüren, dass wir uns damit selbst betrügen. Sprechen uns Menschen daraufhin an, sagen wir oft Sätze wie: „So bin ich halt, was soll ich machen?“

„Das ist nun mal so!“ Carl Gustav Jung nannte dieses Phänomen die „regressive Wiederherstellung der Persona“.

Besonders nach unangenehmen oder traumatischen Erfahrungen akzeptieren wir aus Angst ein niedrigeres Entwicklungsniveau, das unseren natürlichen Ehrgeiz und unsere selbstverständliche Neugier lähmt. Aber im Grunde sind wir oft einfach nur Opfer unserer eigenen Schattenprogramme. Ob wir es mögen oder nicht: Unsere Gedanken haben eine enorme Kraft und können Wirklichkeiten erzeugen.

Glaubenssätze sagen uns, wie wir die Welt sehen sollen

Sind Glaubenssätze einmal fest in unserem Unterbewusstsein verankert, sehen wir die Welt nur aus diesem Blickwinkel, den wir – unbewusst – selbst definiert haben. Wir suchen dann im Außen immer wieder Bestätigung für die Richtigkeit dieser Perspektive.

Menschen, die beispielsweise immer in Aktion sind und das Programm „Zeit ist Geld“ verinnerlicht haben, kommen nie zur Ruhe.

Sie sprechen schnell, ruhen nie aus und lassen natürlich auch nie die Seele baumeln.

Im Extremfall werden sie zu Getriebenen, die nur durch unvorhergesehene Ereignisse zur Ruhe kommen wie Krankheit, Unfall oder Burn-out usw.

Ein weiteres Beispiel:

Wenn jemand als Kind keine Leistung erbracht hat, gab es vielleicht sogar Bestrafung oder einfach nur Liebesentzug und es bildeten sich schnell die folgenden Glaubenssätze aus: Das Leben ist hart, von nichts kommt nichts, ohne Leistung gibt es keine Anerkennung und Liebe, ich muss anderen beweisen, dass ich gut genug bin usw.

Was man auf diese Weise glaubt gelernt zu haben, bestimmt „heimlich“ – also im Verborgenen –das Denken und Handeln. Man ist dann der festen Überzeugung, dass all dies wahr ist, obwohl es nur die selbst konstruierte Version der Wirklichkeit darstellt. Wir sehen dann manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Ein weiteres, besonders verbreitetes Muster in unserer heutigen Welt: Viele Menschen glauben, das Leben sei ein harter Kampf, man müsse sich immer wieder gegen andere behaupten beziehungsweise besser sein. Man begibt sich hier auf unbewusster Ebene automatisch in einen permanenten Kampfmodus.

Wir bekommen diesen Modus primär in Nachrichten über Krieg vorgehalten und die Wirtschaft steht dem in nichts nach: ständige Alarmbereitschaft. Hat sich ein solches Muster ausgebildet, gehen damit bestimmte Verhaltensweisen einher: Habachtstellung, Verteidigung, Rechtfertigung, Misstrauen, Unruhe, Stress. Das Leben ist definitiv alles andere als ein Kampf. Glaubenssätze sind nur Glaubenssätze, nicht mehr und nicht weniger. Man kann es mit einem Softwareprogramm vergleichen, ein Update ist immer möglich. Das ist auch persönliche Entwicklung und kann einen von Grund auf verändern. In dem Moment, in dem man sich seiner Muster wirklich bewusst wird, hat man die Möglichkeit, ihnen die Kraft und Energie zu nehmen und sich Schritt für Schritt neu auszurichten.

Hier eine Liste mit möglichen Glaubenssätzen:

  • Das gehört sich so, das haben wir immer schon so gemacht.
  • Ordnung ist das halbe Leben.
  • Man darf keine Zeit verschwenden.
  • Zeit ist Geld.
  • Schaffe, schaffe, Häusle baue.
  • Ich bekomme nie, was ich verdiene.
  • Ich bin nicht gut genug.
  • Ich darf keine Fehler machen.
  • Ich bin nur dann erfolgreich, wenn ich genug Geld verdiene.
  • Das Leben ist ein Kampf.
  • Ich darf nicht verlieren, nur der Stärkste überlebt.
  • Wenn ich bewundert werde, bin ich wer.
  • Ich werde sowieso wieder enttäuscht.
  • Ich kann ohne meinen Partner nicht leben.
  • Immer passiert mir das.
  • Liebe ist hauptsächlich Leiden.
  • Ich werde nur dann ernst genommen, wenn ich einen guten Job habe.
  • Ich liebe nur jemanden, wenn er es auch verdient.
  • Wie du mir, so ich dir.
  • Die meisten sind zu optimistisch und übersehen das Negative.
  • Was klein Hänschen nicht lernt, wird Hans nie lernen.
  • Liebe ist nur Gefühlsduselei und ein Zeichen für Schwäche.
  • Nur wenn ich hart arbeite, werde ich respektiert.
  • Ich glaube nur, was man beweisen kann.
  • Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden.
  • Allein zu sein, ist die Hölle für mich.
  • Von nichts kommt nichts.
  • Das Leben ist kurz, ich hol mir, was ich kriegen kann.
  • Das Leben ist ungerecht.
  • Nur wenn ich Dinge kontrolliere, kann ich ruhig und sicher sein.

Man bedenke, dass diese Glaubenssätze in der Regel von einem selbst geschaffen beziehungsweise übernommen wurden.

Im Coaching lassen sich alteingesessene Denkmuster und Glaubenssätze spielerisch aufdecken. Diese kann man mit der neugewonnenen Wahrnehmung aus einer ganz neuen Perspektive betrachten. Blockierende Glaubenssätze werden gegebenenfalls ausgetauscht und mit verschiedenen Techniken in den Alltag integriert und im Körpersystem eingewebt. Durch diese bewusste Veränderung erreicht man eine neue Form der Wahrnehmung und Lebensqualität.

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