Die verborgenen Fallstricke der Spiritualität und des Positiven Denkens

In unserer heutigen Gesellschaft, die stark auf Selbstverbesserung und inneres Wohlbefinden fokussiert ist, erfreuen sich Konzepte wie Spiritualität und positives Denken grosser Beliebtheit. Sie versprechen, das Leben zu bereichern, Stress abzubauen und persönliches Wachstum zu fördern. Doch trotz ihrer Vorteile bergen sie auch Risiken und Fallstricke, die oft übersehen werden. Es ist entscheidend, diese Gefahren zu erkennen und zu verstehen, um von den positiven Aspekten zu profitieren, ohne in die Fallen zu tappen.

Was ist Spiritualität?

Spiritualität ist ein weit gefasster Begriff, der oft als Suche nach einem tieferen Sinn im Leben und einer Verbindung zu etwas Grösserem als sich selbst definiert wird. Sie kann religiöse Praktiken umfassen, aber auch persönliche und individuelle Wege, um inneren Frieden und Erfüllung zu finden. Viele Menschen wenden sich der Spiritualität zu, um Antworten auf grundlegende Fragen des Lebens zu finden, um mit Herausforderungen umzugehen oder um eine tiefere Verbindung zu sich selbst und der Welt um sie herum zu schaffen.

Was ist positives Denken?

Positives Denken bezieht sich auf eine mentale Haltung, bei der man dazu neigt, optimistische Ansichten und Erwartungen zu hegen. Es geht darum, in herausfordernden Situationen das Beste zu sehen und eine positive Einstellung zu bewahren. Diese Philosophie wird oft als Weg zur Verbesserung des emotionalen Wohlbefindens und zur Förderung eines gesünderen und glücklicheren Lebens angesehen. Anhänger des positiven Denkens glauben, dass eine optimistische Sichtweise das eigene Leben positiv beeinflussen kann.

Die Illusion unrealistischer Erwartungen

Ein häufiger Trugschluss beim positiven Denken ist die Annahme, dass allein durch optimistische Gedanken alle Probleme gelöst werden können. Diese Illusion kann dazu führen, dass Menschen ihre realen Herausforderungen ignorieren und notwendige Massnahmen unterlassen. Positives Denken sollte als Werkzeug zur Motivation und konstruktiven Einstellung genutzt werden, nicht als Allheilmittel. Realistische Ziele und aktive Problemlösung sind essenziell, um nachhaltige Erfolge zu erzielen. Unterstützung durch Freunde, Familie oder professionelle Berater kann helfen, eine objektive Perspektive auf die eigenen Herausforderungen zu bekommen und realistische Handlungsschritte zu entwickeln.

Die Gefahr der emotionalen Verdrängung

Der Druck, stets positiv zu denken, kann auch dazu führen, dass negative Emotionen unterdrückt werden, was langfristig zu erhöhtem emotionalem Stress und psychischen Problemen führen kann. Negative Gefühle anzuerkennen und zu verarbeiten ist wichtig für ein gesundes emotionales Gleichgewicht. Techniken wie Tagebuchschreiben, Gespräche mit Vertrauten oder professionellen Beratern sowie achtsame Meditation können helfen, negative Emotionen gesund zu bewältigen. Selbstmitgefühl, also sich selbst mit derselben Freundlichkeit zu begegnen wie einem guten Freund, ist eine weitere effektive Methode.

Übermässige Selbstverantwortung und Schuldzuweisung

Die Idee, dass positive Gedanken das Leben verbessern, kann implizieren, dass Menschen, die Schwierigkeiten haben, einfach nicht genug positiv denken. Dies kann zu übermässiger Selbstverantwortung und Selbstvorwürfen führen. Es ist wichtig zu erkennen, dass äussere Umstände wie wirtschaftliche Bedingungen, Gesundheit und zwischenmenschliche Beziehungen eine bedeutende Rolle spielen. Ein ausgewogenes Verständnis der eigenen Verantwortlichkeit und äusserer Faktoren hilft, unfaire Schuldzuweisungen zu vermeiden. Akzeptanz, dass es normal ist, Herausforderungen zu begegnen, und die Erkenntnis, dass viele Faktoren ausserhalb unserer Kontrolle liegen, sind dabei hilfreich.

Der Missbrauch durch selbsternannte Gurus und unseriöse Coaches

In der Welt der Spiritualität gibt es zahlreiche selbsternannte Gurus und Coaches, die ihre Lehren und Produkte zu hohen Preisen verkaufen. Diese Personen nutzen oft die Verzweiflung und Hoffnungen ihrer Anhänger aus, um finanzielle Gewinne zu erzielen. Eine besondere Gefahr besteht durch unseriöse Angebote, die oft schwer von seriösen zu unterscheiden sind. Ein gesundes Mass an Skepsis und die Bereitschaft, unabhängige Informationen zu suchen, sind hier wichtig. Vor der Annahme neuer spiritueller Praktiken sollten gründliche Recherchen durchgeführt werden. Bewertungen, wissenschaftliche Studien und der Austausch mit erfahrenen Praktikern können helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Es ist ratsam, auf Empfehlungen von vertrauenswürdigen Quellen zu achten und Angebote kritisch zu hinterfragen.

Pseudowissenschaftliche Praktiken

Es besteht auch das Risiko der Verbreitung pseudowissenschaftlicher Methoden, die als spirituelle oder ganzheitliche Ansätze verkauft werden. Kritisches Denken und das Streben nach wissenschaftlich fundierten Informationen sind entscheidend. Konsultationen mit medizinischen Fachleuten und das Einholen mehrerer Meinungen können vor gesundheitlichen Risiken schützen. Es ist ratsam, sich gründlich über jede Methode zu informieren und die wissenschaftlichen Grundlagen zu überprüfen, bevor man sich auf eine neue Behandlung oder Praxis einlässt. Die Orientierung an anerkannten medizinischen und psychologischen Standards ist hierbei besonders wichtig.

Soziale Isolation durch intensive Selbstreflexion

Intensive Selbstreflexion und Meditation, die in manchen spirituellen Praktiken gefördert werden, können zu sozialer Isolation führen. Ein ausgewogenes Leben sollte sowohl innere Arbeit als auch soziale Interaktionen umfassen. Regelmässige soziale Aktivitäten und der Aufbau eines unterstützenden Netzwerks können helfen, soziale Isolation zu vermeiden. Es ist wichtig, eine Balance zwischen persönlicher Entwicklung und sozialen Beziehungen zu finden. Teilnahme an Gemeinschaftsaktivitäten, Hobbys und regelmässige Treffen mit Freunden können dazu beitragen, das soziale Gleichgewicht zu wahren.

Fazit

Spiritualität und positives Denken können wertvolle Werkzeuge für persönliche Entwicklung und Wohlbefinden sein. Es ist jedoch entscheidend, sich der potenziellen Gefahren bewusst zu sein und einen ausgewogenen Ansatz zu verfolgen. Kritisches Denken, das Zulassen und Verarbeiten negativer Emotionen sowie wissenschaftlich fundierte Methoden sind Schlüsselkomponenten, um die Fallstricke zu vermeiden. Durch die Umsetzung der genannten Lösungen können die Vorteile dieser Praktiken voll ausgeschöpft werden, ohne den Risiken zu erliegen. Ein bewusster und informierter Umgang mit Spiritualität und positivem Denken kann dazu beitragen, dass diese Praktiken wirklich bereichernd und unterstützend wirken.

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Was macht Meditation und Hypnose im Gehirn. Wo liegen die Unterschiede und welche Vorteile gibt es.

Was macht Hypnose im Gehirn?

Hypnose ist eine faszinierende Technik, die in der Therapie zur Behandlung einer Vielzahl von emotionalen und psychischen Problemen eingesetzt wird. Aber was genau passiert eigentlich im Gehirn, wenn man hypnotisiert wird?

Im Folgenden werden einige der Auswirkungen von Hypnose auf das Gehirn erläutert:

1. Reduzierung der Aktivität im präfrontalen Kortex Der präfrontale Kortex ist ein Teil des Gehirns, der für komplexe kognitive Funktionen wie Planung, Entscheidungsfindung und Impulskontrolle verantwortlich ist. Während einer Hypnosesitzung kann die Aktivität im präfrontalen Kortex reduziert werden. Dies kann dazu führen, dass der Hypnotisierte weniger auf äußere Reize reagiert und sich auf die internen Erfahrungen und Suggestionen des Hypnotiseurs konzentriert.

2. Veränderungen im limbischen System Das limbische System ist der Teil des Gehirns, der für Emotionen, Triebe und Motivation verantwortlich ist. Während einer Hypnosesitzung kann die Aktivität im limbischen System verändert werden, was zu einer Veränderung der emotionalen Reaktionen des Hypnotisierten führen kann.

3. Veränderungen im Gehirnwellenmuster Während einer Hypnosesitzung kann das Gehirnwellenmuster des Hypnotisierten verändert werden. In einem normalen Wachzustand sind Beta-Wellen am aktivsten. Während einer Hypnosesitzung kann die Aktivität von Beta-Wellen reduziert werden, während die Aktivität von Alpha-Wellen erhöht wird. Alpha-Wellen sind mit Entspannung, Kreativität und Meditation verbunden.

4. Veränderungen in der visuellen Wahrnehmung Während einer Hypnosesitzung kann die visuelle Wahrnehmung des Hypnotisierten verändert werden. Zum Beispiel kann der Hypnotiseur Suggestionen geben, die dazu führen, dass der Hypnotisierte bestimmte visuelle Effekte wahrnimmt, wie zum Beispiel das Gefühl, als ob er in einem Traumzustand wäre.

Diese Veränderungen im Gehirn können dazu beitragen, dass der Hypnotisierte in einen tiefen Entspannungszustand versetzt wird, der es ihm ermöglicht, auf die Suggestionen des Hypnotiseurs zu reagieren und Verhaltensänderungen herbeizuführen. Die genauen Auswirkungen von Hypnose auf das Gehirn sind jedoch noch nicht abgeschlossen, und weitere Forschung sind aktuell gegeben.

Was macht Medidation im Gehirn?

Meditation hat nachweislich eine Reihe von Auswirkungen auf das Gehirn, die dazu beitragen können, das Wohlbefinden und die geistige Gesundheit zu verbessern. Hier sind einige der wichtigsten Wirkungen von Meditation auf das Gehirn:

1. Veränderungen im Gehirnwellenmuster Während der Meditation kann das Gehirnwellenmuster des Meditierenden verändert werden. Im Allgemeinen zeigt sich eine Zunahme der Aktivität von Alpha-Wellen, die mit Entspannung und einem Zustand der Ruhe verbunden sind, sowie eine Abnahme der Aktivität von Beta-Wellen, die mit dem normalen Wachzustand und der Konzentration verbunden sind.

2. Zunahme der grauen Substanz Einige Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Meditation die graue Substanz im Gehirn erhöhen kann. Die graue Substanz ist für viele Funktionen im Gehirn verantwortlich, wie z.B. das Gedächtnis, die Emotionsregulation und die Entscheidungsfindung.

3. Veränderungen im präfrontalen Kortex Der präfrontale Kortex ist ein Teil des Gehirns, der für komplexe kognitive Funktionen wie Planung, Entscheidungsfindung und Impulskontrolle verantwortlich ist. Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Meditation zu einer erhöhten Aktivität im präfrontalen Kortex führen kann, was zu einer verbesserten Selbstregulierung und emotionalen Stabilität beitragen kann.

4. Reduzierung der Aktivität im Mandelkern Der Mandelkern ist ein Teil des Gehirns, der für die Verarbeitung von Angst und Stress verantwortlich ist. Studien haben gezeigt, dass Meditation dazu beitragen kann, die Aktivität im Mandelkern zu reduzieren, was zu einer Verringerung von Angst und Stress führen kann.

5. Erhöhung der Aktivität im Insula Die Insula ist ein Teil des Gehirns, der für die Wahrnehmung des Körpers und der Emotionen verantwortlich ist. Studien haben gezeigt, dass Meditation die Aktivität in der Insula erhöhen kann, was zu einer verbesserten Körperwahrnehmung und Empathie führen kann.

Wo liegen die Gemeinsamkeiten von Hypnose und Medidation ?

Obwohl Hypnose und Meditation auf den ersten Blick sehr unterschiedlich erscheinen, gibt es tatsächlich einige Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Praktiken:

1. Veränderung des Bewusstseinszustands Sowohl Hypnose als auch Meditation können dazu beitragen, das Bewusstsein zu verändern und den Geist in einen Zustand der Tiefenentspannung zu versetzen. In beiden Praktiken können die Teilnehmer in einen tranceähnlichen Zustand eintreten, der es ihnen ermöglicht, tief in sich selbst zu gehen und sich von äußeren Ablenkungen zu lösen.

2. Fokussierung auf die Atmung In vielen Formen der Meditation und Hypnose wird auf die Atmung als zentraler Punkt der Konzentration geachtet. Die Teilnehmer werden angeleitet, sich auf ihre Atmung zu konzentrieren und ihre Aufmerksamkeit auf den Atem zu richten, um einen Zustand der Entspannung zu erreichen.

3. Verbesserung der geistigen Gesundheit Sowohl Hypnose als auch Meditation können dazu beitragen, die geistige Gesundheit zu verbessern. Beide Praktiken können dazu beitragen, Stress und Angst zu reduzieren, die emotionale Regulation zu fördern und die Konzentration und Aufmerksamkeit zu verbessern.

4. Veränderungen im Gehirn Sowohl Hypnose als auch Meditation können zu Veränderungen im Gehirn führen, indem sie bestimmte Bereiche des Gehirns stärken und andere reduzieren. Beide Praktiken können dazu beitragen, die Aktivität im präfrontalen Kortex zu erhöhen, was zu einer verbesserten Selbstregulierung und emotionalen Stabilität beitragen kann.

5. Anleitung durch einen Trainer Sowohl Hypnose als auch Meditation können durch einen erfahrenen Trainer angeleitet werden, der den Teilnehmern hilft, in einen tranceähnlichen Zustand zu gelangen und ihre Konzentration auf bestimmte Bereiche des Körpers oder des Geistes zu lenken.

Welche potenzielle Vorteile bietet Hypnose gegenüber Medidation.

Beide Praktiken sind im Grunde sehr unterschiedlich und haben verschieden Ziele.

Hier sind jedoch einige potenzielle Vorteile von Hypnose im Vergleich zur Meditation:

1. Gezielte Behandlung spezifischer Probleme Hypnose kann gezielt eingesetzt werden, um bestimmte Probleme oder Zustände zu behandeln, wie zum Beispiel Rauchen, Schlaflosigkeit, Angst oder chronische Schmerzen. Der Hypnotiseur kann das Unterbewusstsein des Patienten gezielt beeinflussen, um spezifische Veränderungen herbeizuführen.

2. Verbesserte Entspannung und Stressbewältigung Hypnose kann auch eine tiefe Entspannung und Stressbewältigung fördern. Da der Hypnotiseur den Patienten in einen tiefen tranceähnlichen Zustand versetzt, können Stress und Angst gelindert werden.

3. Verbesserte Selbstwahrnehmung und Selbstbewusstsein Hypnose kann auch dazu beitragen, das Selbstbewusstsein und die Selbstwahrnehmung zu verbessern. Der Hypnotiseur kann dem Patienten helfen, negative Glaubenssätze und Verhaltensweisen zu überwinden und positive Gedanken und Verhaltensweisen zu fördern.

4. Potenziell schnellere Ergebnisse aa Hypnose darauf abzielt, das Unterbewusstsein des Patienten zu beeinflussen, kann sie oft schnellere Ergebnisse als Meditation erzielen. Wenn der Hypnotiseur gezielt das Unterbewusstsein des Patienten beeinflusst, kann der Patient schneller Veränderungen in seinem Verhalten oder seinen Emotionen bemerken.

Zusammenfassung:

Meditation hat genauso wie Hypnose eine positive Wirkung und wirkt sich gesamt gesehen positiv auf das Gehirn aus, indem es bestimmte Bereiche des Gehirns stärkt und andere reduziert.

Diese Veränderungen können dazu beitragen, die geistige Gesundheit und das Wohlbefinden zu verbessern, indem sie Stress reduzieren, die emotionale Regulation fördern und die Aufmerksamkeit und Konzentration verbessern.

Hypnose ist eine Methodik und wird als Technik gezielt zur Behandlung bestimmter Probleme eingesetzt, während Meditation eher als allgemeine Praxis zur Verbesserung der geistigen Gesundheit angesehen wird.

Sie interessieren sich für Hypnose, wollen mehr darüber erfahren. Dann rufen Sie mich an oder schreiben mir eine Nachricht für ein unverbindliches Kennenlerngespräch.

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Quellenangaben:

1. Kirsch, I. (1996). Hypnotic enhancement of cognitive-behavioral weight loss treatments–Another meta-reanalysis. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 64(3), 517-519. doi: 10.1037/0022-006X.64.3.517

2. Elkins, G., Johnson, A. K., & Fisher, W. (2012). Cognitive hypnotherapy for pain management. American Journal of Clinical Hypnosis, 54(4), 294-310. doi: 10.1080/00029157.2011.645064

3. Hammond, D. C. (2010). Hypnosis in the treatment of anxiety- and stress-related disorders. Expert Review of Neurotherapeutics, 10(2), 263-273. doi: 10.1586/ern.09.140

4. Green, J. P., Barabasz, A. F., Barrett, D., & Montgomery, G. H. (2005). Forging ahead: The 2003 APA Division 30 definition of hypnosis. International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis, 53(3), 259-264. doi: 10.1080/00207140590962133

5. Tang, Y. Y., Hölzel, B. K., & Posner, M. I. (2015). The neuroscience of mindfulness meditation. Nature Reviews Neuroscience, 16(4), 213-225. doi: 10.1038/nrn3916

6. Goyal, M., Singh, S., Sibinga, E. M., Gould, N. F., Rowland-Seymour, A., Sharma, R., … & Ranasinghe, P. D. (2014). Meditation programs for psychological stress and well-being: a systematic review and meta-analysis. JAMA Internal Medicine, 174(3), 357-368. doi: 10.1001/jamainternmed.2013.13018

7. Khoury, B., Lecomte, T., Fortin, G., Masse, M., Therien, P., Bouchard, V., … & Hofmann, S. G. (2013). Mindfulness-based therapy: A comprehensive meta-analysis. Clinical Psychology Review, 33(6), 763-771. doi: 10.1016/j.cpr.2013.05.005

Intuition und Bauchgefühl

Haben Sie schon einmal eine Entscheidung nach Bauchgefühl oder Intuition getroffen? Vielleicht haben Sie sich auf eine Stelle beworben, als die Stelle auf dem Papier nicht perfekt war, oder Sie haben einem Freund ohne ersichtlichen Grund misstraut. Oder Sie haben sich für ein Haus oder eine Wohnung entschieden, weil es sich „richtig“ angefühlt hat. Obwohl diese Entscheidungen auf den ersten Blick kontraintuitiv erscheinen mögen, gibt es tatsächlich wissenschaftliche Beweise dafür, dass unser Bauchgefühl und unsere Intuition oft Informationen liefern, die unser bewusstes Gehirn nicht wahrnimmt. Das enterische Nervensystem spielt dabei eine wichtige Rolle.

Was ist das Enterisches Nervensystem?

Das enterische Nervensystem ist ein komplexes Netzwerk von Nervenzellen, das den Verdauungstrakt durchzieht und selbstständig arbeitet. Dazu gehören unter anderem Magen, Darm und das Rektum. Wegen seiner Fähigkeit, das Verdauungssystem unabhängig vom Zentralnervensystem zu kontrollieren, wird es auch als „zweites Gehirn“ Bauch oder „Darmgehirn“ bezeichnet.

Das enterische Nervensystem besteht aus etwa 100 Millionen Neuronen und ist in der Lage, Informationen aus dem Magen-Darm-Trakt zu sammeln und zu verarbeiten. Es kann auch Signale an das Gehirn senden und so eine Verbindung zwischen dem Verdauungstrakt und dem Gehirn herstellen. Tatsächlich gibt es mehr Nervenbahnen vom Verdauungstrakt zum Gehirn als umgekehrt. Wissenschaftler verstehen immer noch nicht vollständig, wie das enterische Nervensystem funktioniert, aber es scheint Verdauungsprozesse auf verschiedene Weise zu beeinflussen, einschließlich der Regulierung des Blutflusses und der Verdauungsenzyme.

Bauchgefühl

Wenn wir vom Bauchgefühl sprechen, meinen wir das intuitive Gefühl, das oft im Unterleib zu spüren ist. Obwohl innere Organe nicht immer logisch oder rational sind, können sie dennoch eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung spielen. Es wird angenommen, dass Eingeweide das enterische Nervensystem auslösen, das basierend auf Erfahrungen, Erinnerungen und persönlichen Überzeugungen intuitive Gefühle auslöst. Instinkt kann als Ruhelosigkeit, Anspannung oder Angst angesehen werden, die mit einer bestimmten Situation oder Entscheidung zusammenhängt.

Tatsächlich hat die Forschung gezeigt, dass Menschen, die ihrem Bauchgefühl vertrauen, komplexe Entscheidungen oft schneller und genauer treffen können als diejenigen, die sich nur auf logische und rationale Argumente verlassen.

Was ist die Intuition?

Intuition ist ein abstrakter Gedanke, der sich auf Wissen oder Verständnis bezieht, das nicht durch logische Argumente oder Beweise begründet werden kann. Es beruht auf Erfahrung und Wissen sowie auf Gefühlen und Empfindungen und wird oft mit dem Bauchgefühl in Verbindung gebracht. Das enterische Nervensystem, das auch als «Bauchhirn» bezeichnet wird, spielt dabei eine wichtige Rolle.

Forschungen haben gezeigt, dass dieses Nervensystem auf subtile Signale reagieren kann, die das Gehirn möglicherweise nicht wahrnimmt. Diese Signale können aus verschiedenen Quellen stammen und werden vom enterischen Nervensystem verarbeitet, bevor sie vom bewussten Gehirn wahrgenommen werden. Dies könnte erklären, warum unser Bauchgefühl und unsere Intuition oft schneller und präziser sind als unser bewusstes Denken.

Wie man Gefühl und Intuition nutzt um einfacher Entscheidungen treffen zu können?

Obwohl Bauchgefühl und Intuition manchmal widersprüchlich erscheinen können, gibt es Situationen, in denen sie sehr nützlich sein können. Bei einer Entscheidung, die aufgrund fehlender Informationen oder komplexer Zusammenhänge schwer zu treffen ist, kann das Bauchgefühl oder die Intuition ein Wegweiser sein.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass persönliche Vorurteile oder unbewusste Ängste und Befürchtungen manchmal unser Bauchgefühl und unsere Intuition beeinflussen können. Deshalb ist es wichtig, diese Gefühle zu hinterfragen und ihnen nicht blind zu folgen. Wenn wir unseren Bauch und unsere Intuition nutzen wollen, ist es auch wichtig, uns unseres Körpers und unserer Emotionen bewusster zu sein. Dazu gehören auch regelmäßige Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen, um unser Bewusstsein zu schärfen und uns mit unserem Körper und unseren Emotionen zu verbinden.

Zusammenfassung

Unser Bauchgefühl und unsere Intuition können als wertvolles Werkzeug bei der Entscheidungsfindung dienen, insbesondere in Situationen, in denen logisches Denken und rationale Argumente nicht ausreichen.

Es ist jedoch wichtig, unser Bauchgefühl und unsere Intuition zu hinterfragen und kritisch zu betrachten, da sie auch durch persönliche Vorurteile und unbewusste Ängste beeinflusst werden können. Indem wir unseren Körper und unsere Emotionen bewusster wahrnehmen und regelmäßig Entspannungsübungen und Achtsamkeitspraktiken durchführen, können wir unser Bewusstsein stärken und eine bessere Verbindung zu unserem Bauchgefühl und unserer Intuition herstellen.

Sie haben weitere Fragen und wollen mehr darüber erfahren wie Sie achtsamer sein können um einfachere Entscheidungen zu treffen ?

Dann freu ich mich auf eine Nachricht

Herzlichst

Christian Schiermayer

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Quellenangabe

· Mayer, E. A. (2011). Gut feelings: the emerging biology of gut-brain communication. Nature Reviews Neuroscience, 12(8), 453-466.

· Gershon, M. D., & Tack, J. (2007). The serotonin signaling system: from basic understanding to drug development for functional GI disorders. Gastroenterology, 132(1), 397-414.

· Damasio, A. (1994). Descartes’ error: Emotion, reason, and the human brain. New York, NY: Putnam.

· Kounios, J., & Beeman, M. (2009). The Aha! moment: The cognitive neuroscience of insight. Current Directions in Psychological Science, 18(4), 210-216.

· Bechara, A., Damasio, H., & Damasio, A. R. (2000). Emotion, decision making and the orbitofrontal cortex. Cerebral Cortex, 10(3), 295-307.

Die Vertrauensperson am Spielfeldrand – Woran erkenne ich einen guten Coach?

Das Ergebnis einer kurzen Internetrecherche ist eindeutig. Es gibt sehr viele Menschen, die sich Coach nennen. Um eine vorsichtige Prognose zu wagen: es werden täglich mehr. Auf der einen Seite ist es sicherlich großartig, denn ich wünsche jedem bei Bedarf kurzfristig einen Termin bei einem professionellen Gesprächspartner! Auf der anderen Seite offenbart sich genau hier das Problem: Die Berufsbezeichnung Coach ist gesetzlich ungeschützt. Jede*r, unabhängig von Ausbildung oder Kenntnisstand, darf sich also so nennen und entsprechende Dienstleistungen anbieten. Was ist in dem Zusammenhang also professionell bzw. gut?

Wenn ich diese Frage gestellt bekomme, dann ist meine erste Antwort ganz einfach: „Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl!“ Sollten Sie am Telefon oder im Erstgespräch das Gefühl haben, dass Sie einem Prediger oder Guru, einem Verkäufer oder einfach nur einem unsympathischen Menschen begegnen, oder gar Heilversprechen abgegeben werden, dann suchen Sie nach jemand anderem.

In einem weiteren Schritt möchte ich auf weitere Aspekte hinweisen, die Sie in Ihrer Wahl unterstützen.

  • Kostenfreies Kennenlerngespräch

In diesem ersten Gespräch steht vor allem das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund. Sie arbeiten über einen Zeitraum sehr eng mit der Person zusammen. Dabei geht es um wichtige und auch persönliche Dinge, die besprochen und für die gemeinsam nach Lösungen gesucht wird. Das kann nur erfolgreich sein, wenn die Chemie zwischen beiden Parteien stimmt und auch das nötige Vertrauen vorhanden ist.

  • Qualifizierung

Es gibt auf dem Markt vom verlängerten Wochenende bis zum Studium alles und nichts. Ich finde entscheidend, dass die Qualifizierung zum Coach einen längeren Zeitraum einnimmt und sowohl Theorie und Praxis als auch Selbsterfahrung beinhaltet. Denn als Coach muss ich meine eigenen Themen kennen und bearbeiten, damit ich professionell auf unterschiedlichste Klienten eingehen kann.

  • Fortbildung, Supervision & Qualitätssicherung

Ein guter Coach reflektiert seine Arbeit im Rahmen von kollegialer Supervision, in regelmäßigen Fortbildungen und durch Lehrcoachings auch nach der grundständigen Qualifizierung.

  • Mitgliedschaft in einem oder mehreren Fachverbänden

Das kann vor allem dann wichtig sein, wenn das Coaching vom Arbeitgeber finanziert, oder Sie Selbstzahler sind. Zertifikate oder Anerkennungen können in Ihrer Entscheidung hilfreich sein.

  • Referenzen und Kundenzufriedenheit

Als möglicher Kunde möchten Sie verständlicherweise nicht die Katze im Sack kaufen. Also fragen Sie nach anderen zufriedenen Kunden. Der Coach sollte Referenzpersonen nennen können, bei denen Sie sich als potenzieller Klient informieren können. Fragen Sie den Coach nach Referenzen und lassen sich von den Referenzen gebenden Personen über Stärken und Schwächen aus der gemeinsamen Arbeit berichten.

Viele von diesen Informationen sind bereits im Vorhinein auf der Website der jeweiligen Coaches zu sehen. Zögern Sie nicht und fragen Sie den ein oder anderen Punkt im Erstgespräch noch einmal nach. Für einen guten Coach ist es selbstverständlich, seine Qualifikation und Arbeitsweise transparent zu machen und darüber Auskunft zu geben.

Nehmen Sie sich für eine endgültige Entscheidung ruhig Zeit, gehen eine Runde spazieren oder einen Kaffee trinken. Dabei können die folgenden Fragen helfen, eine Entscheidung zu treffen:

  • Habe ich das Gefühl, dass es wirklich um mich und mein Anliegen geht?
  • Komme ich mit einem guten Gefühl wieder hier her?
  • Unterstützt mich der Coach, meinen eigenen Weg zu finden?
  • Macht der Coach sein Vorgehen transparent und hat mich über alles Wesentliche informiert (Kosten, Schweigepflicht, Methoden etc.)?
  • Habe ich das Gefühl, im Falle von Unzufriedenheit offen mit dem Coach darüber sprechen zu können?

Zusammengefasst geht es darum, Ihr gegenüber und seine Arbeitsweise kennenzulernen. Im Anschluss lässt sich dann entspannt entscheiden, ob eine Zusammenarbeit für Sie sinnvoll ist. Sie sind auf der Suche nach einem Coach, haben Fragen zu meiner Tätigkeit? Seien Sie willkommen und buchen Sie jetzt Ihr Kennenlerngespräch.

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Keine Angst vor der Angst / Was sagt die Neurobiologie dazu?

Ich freue mich sehr über diesen Gastbeitrag von Dr. Lisa Maria Glenk. Ihrerseits Neuro – Naturwissenschaftlerin & Kohärenz-Trainerin. Frau Dr. Glenk steht in enger Zusammenarbeit mit Bildungsinstitut akm (www.akm-institut.ch) die Schwerpunkte Neurobiologie, Stressregulation, Emotionale Kompetenz.
Hier gehts zum Gastbeitrag:

Keine Frage – wir leben in einem apokalyptischen Zeitalter: Krieg, Pandemie, eskalierende Gewalt gegenüber Frauen und innerhalb der Familien, Klimakatastrophen in steigenden Ausmaßen und inflationsgetrieben bedeutsame Einbußen für die Ökonomie…In den menschlichen Beziehungskisten und quer über das globale Parkett hinweg kriselt es heftig und immer häufiger! Angst ist eine logische und zutiefst menschliche Reaktion auf derartig bedrohliche Szenarien. Zukunftsängste, Existenzängste bis hin zu klinisch relevanten Störungsbildern sind zu Bürden unserer Zeit geworden! Aber was macht Angst mit uns und woher kommt sie?

Sie mahnt uns zur Vorsicht, wenn wir im Begriff sind etwas zu tun, was uns Kopf und Kragen kosten könnte. Begeben wir uns in schwindelerregende Höhen, spüren wir häufig ein flaues Ziehen in den Eingeweiden. Kommt es im Straßenverkehr zu einer Notbremsung, steigt unmittelbar die Hitze in den Kopf und manch einer kann auch die rasante Beschleunigung seines Herzschlags fühlen. Auf den Punkt gebracht ist die Angst das Gebot, das uns befähigt, Schmerz und Schaden zu vermeiden und so als Organismus zu überleben! Von daher ist sie lebensessenziell! Neurobiologisch betrachtet ist das für ängstliche Empfindungen verantwortliche Zentrum im limbischen System beheimatet. Die paarig angelegte Struktur (auch als Amygdala gezeichnet) ist rechtshirnig bei ängstlichen sowie politisch konservativ eingestellten Menschen stärker ausgeprägt. Diese Prädisposition führt bei diesen Personen zu einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis.

Wie ist das mit der Angst?

Angst ist eine zentrale und Basisemotion, die auch bei vielen Tieren ähnlich wie beim Menschen zu beobachten ist. Wie alle Emotionen trägt auch die Angst maßgeblich zur Handlungssteuerung bei, indem sie Vermeidungs- und Fluchtverhalten auslöst. Wird man von der Angst intensiv erfasst, ist man nur noch eingeschränkt reaktionsfähig. Die hohe Aktivität in den subkortikalen Hirnregionen hemmt Bereiche des präfrontalen Kortex, die für Aufmerksamkeit, Analyse und rationales Handeln zuständig sind (siehe Abbildung ).

Die Konsequenz sind massive Schwierigkeiten zu fokussieren und die Situation logisch zu erfassen. Kreatives Denken und Lernprozesse sind blockiert! Nicht umsonst spricht man daher auch von einem „Black-out“ im Ko.

 

Was kann man also tun? Alle, die gehofft haben nun eine Anleitung zum Abschalten von ängstlichen Empfindungen – ein und für allemal – zu finden, muss ich an dieser Stelle enttäuschen! Abgesehen davon, dass dies mit den uns zur Verfügung stehenden Methoden derart gar nicht möglich ist, wäre es wohl auch nicht ratsam, da wir um den adaptiven Mehrwert der Angst gänzlich umfallen würden. Wären alle Ängste ausgelöscht, hätten auch vielfach Intuition und Bauchgefühl ausgedient. Wie oft hat es sich für uns nicht schon gelohnt, diesen intuitiven Ahnungen nachzugeben?!

Viel sinnvoller ist es daher, sich in der gezielten Selbststeuerung zu üben, da Angst wie alle anderen Emotionen auch reguliert werden kann. Ein essenzieller erster Schritt dabei ist, das allgemeine Spannungsniveau des Nervensystems immer wieder bewusst runterzufahren. Hier können Achtsamkeitsübungen, wie zum Beispiel Selbsthypnose, sowie Wahrnehmung und Beeinflussung von Körperfunktionen wie Atmung und Muskelspannung mittels Biofeedback sehr wirksam sein. Das Erregungslevel der Nervenzellen wird durch gezielte Erholungsmomente gewohnheitsmäßig gesenkt, dabei steig die Widerstandskraft gegenüber Stress und Krisen.

Wir bleiben für diverse Angstauslöser zwar weiterhin empfänglich, aber werden von ihnen nicht mehr so leicht überwältigt! Genau diese Kompetenz im Umgang der Angst kann in vielen Fällen über Erfolg oder Niederlage entscheiden.

Die Einnahme von angstlösenden Substanzen ist insofern kritisch zu betrachten, da viele Agenzien rasch zu einer Anpassungsreaktion des Gehirns führen, sodass die gewünschten Effekte längerfristig nur mit Steigerungen der Dosierung zu erzielen sind. Von den nicht unerheblichen Nebenwirkungen wie z. Bsp eine Gefahr der Abhängigkeit ganz zu schweigen.

Da den letzten Jahrzehnten psychische Störungen trotz steigender Lebensstandards in der westlichen Welt einen dramatischen Anstieg verzeichnet haben und immer häufiger Angststörungen diagnostiziert werden, braucht es genau jetzt innovative Ansätze und insbesondere auch nicht-pharmakologische Behandlungsstrategien mehr denn je!

Herzlichst, Deine Dr. Lisa Maria Glenk

https://www.biofeedbackpraxis.at/

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Die Komplexität der Angst: Verständnis, Typen und Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt kaum einen anderen Zustand, der so negativ belegt ist wie die Angst. Sie schränkt ein, blockiert unser Handeln und belastet seelisch und körperlich so sehr, dass sie sogar krank machen kann. Wer Angst hat, steht demnach vor einem Problem. Dies sollte unbedingt ernst genommen werden, da jeder Mensch unterschiedlich reagiert und fühlt.

Was genau ist Angst?

Angst kann sich vielseitig zeigen und in unterschiedlichen Situationen durch körperliche Symptome bemerkbar machen. Zu diesen zählen unter anderem Herzrasen, ein beschleunigter Puls, Schweißausbrüche, Atembeschwerden und Schwindel. Bei großer Angst können Brustschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Beklemmungsgefühle und sogar Bewusstseinsstörungen auftreten. Die Betroffenen haben das Gefühl, neben sich zu stehen oder den Verstand zu verlieren. Bei Panikattacken kann sogar Todesangst auftreten. Andere erstarren und wirken wie gelähmt, und bei einigen schlägt die Angst auf den Magen. Jeder Mensch reagiert und fühlt anders.

Gesunde vs. ungesunde Angst

Wichtig ist, zwischen gesunder und ungesunder Angst zu unterscheiden. In beiden Situationen ist ein unangenehmes Gefühl der Anspannung zu spüren. Gesunde Angst ist absolut berechtigt und kann sogar vor Gefahren schützen. Sie ist ein urmenschliches, lebensnotwendiges Gefühl. Angstsymptome wie Herzrasen oder ein beschleunigter Puls zeigen, dass unser Körper gesund arbeitet, um uns vor Verletzungen oder gar Tod zu bewahren. Die Ängstlichkeit eines Menschen ist zum Teil Veranlagung und wird durch die Erfahrungen geprägt, die man im Laufe seines Lebens macht – insbesondere in der frühen Kindheit.

Arten von Angststörungen

Generalisierte Angststörung:
Menschen mit generalisierter Angststörung leiden unter ständiger Besorgtheit und Anspannung in Bezug auf alltägliche Ereignisse und Probleme. Ihre Sorgen sind jedoch deutlich stärker ausgeprägt als bei anderen Menschen, sodass der Alltag stark beeinträchtigt wird. Sie können ihre Sorgen kaum oder gar nicht kontrollieren.

Phobien (z.B. Arachnophobie, Agoraphobie):
Eine Phobie bezeichnet die Angst vor bestimmten Situationen und Objekten. Diese werden möglichst gemieden, und bei Konfrontation entwickelt sich die Angst sehr schnell, oft bis hin zu Panikattacken. Menschen mit spezifischen Phobien wissen, dass ihre Angst unbegründet und übertrieben ist. Zu den häufigsten spezifischen Phobien zählen die Furcht vor Tieren, großer Höhe und Naturgewalten.

Panikattacken:
Kennzeichnend für eine Panikstörung sind wiederkehrende, nicht vorhersehbare Panikattacken. Diese sind plötzlich auftretende Anfälle starker Angst, begleitet von körperlichen Symptomen wie Zittern, Schwitzen und Herzklopfen sowie verstärkenden Gedanken. Die bedrohliche Interpretation erzeugt bei den Betroffenen die Befürchtung, an den Symptomen zu sterben.

Behandlungsmöglichkeiten

Ein erfolgreiches Coaching setzt an mehreren Stellen an: Die Betroffenen lernen, Auslöser neu zu definieren. Außerdem werden gemeinsam Wege ausgearbeitet, um aus dem Kreislauf der Angst auszubrechen. Sehr gute Erfolge kann man bereits mit einer Kombination aus Selbsthypnose, mentalem Training und kognitiver Verhaltenstherapie erzielen. Bereits nach kurzer Zeit erreicht man so eine Verbesserung, die bis zur Auflösung der Angst reichen kann. Hierbei bedienen wir uns vorhandener Ressourcen und können uns so der eigenen Kraft und Fähigkeit bedienen, sich seiner Gedanken bewusst zu werden und somit nicht mehr die Angst in den Mittelpunkt des Lebens zu stellen, sondern das Leben selbst.

Studien zur Hypnose bei Angststörungen

Hypnose wird zunehmend als effektive Methode zur Behandlung von Angststörungen anerkannt. Verschiedene Studien belegen ihre Wirksamkeit und zeigen, wie sie Betroffenen helfen kann, ihre Ängste zu bewältigen. Hier sind einige bemerkenswerte Beispiele:

Elkins, G. R., Johnson, A. K., & Fisher, W. I. (2012):
In einer umfassenden Studie untersuchten die Forscher die Auswirkungen von Hypnotherapie auf die Reduktion von Angst und Stress. Die Teilnehmer der Studie durchliefen mehrere Sitzungen und berichteten über eine signifikante Verbesserung ihrer Lebensqualität. Die Hypnose half dabei, körperliche Symptome der Angst wie Herzrasen und Schweißausbrüche zu verringern. Die Ergebnisse zeigten, dass Hypnotherapie eine wirksame Ergänzung zu herkömmlichen Behandlungsmethoden sein kann.

Hammond, D. C. (2010):
Diese Studie fokussierte sich auf die Anwendung von Hypnose bei verschiedenen Angststörungen. Die Teilnehmer erhielten eine Reihe von Hypnosesitzungen, in denen Techniken zur Tiefenentspannung und Suggestion verwendet wurden. Die Ergebnisse waren beeindruckend: Viele Teilnehmer erlebten eine deutliche Reduktion ihrer Angstgefühle. Die Studie unterstrich, dass Hypnose nicht nur kurzfristige Erleichterung bringen kann, sondern auch langfristig dazu beiträgt, Ängste zu mindern.

Beide Studien zeigen, dass Hypnose eine vielversprechende Methode zur Behandlung von Angststörungen ist. Sie kann helfen, die Intensität der Symptome zu reduzieren und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern. Hypnose wirkt, indem sie das Unterbewusstsein anspricht und positive Veränderungen in der Wahrnehmung und Reaktion auf angstverursachende Situationen fördert.

Fazit

Hypnose stellt eine wertvolle Ergänzung zu bestehenden Therapieansätzen dar. Durch die Kombination von Selbsthypnose, mentalem Training und kognitiver Verhaltenstherapie können Betroffene lernen, ihre Ängste zu kontrollieren und ihr Leben wieder selbstbestimmt zu gestalten. Wenn Sie mehr über die Anwendung von Hypnose bei Angststörungen erfahren möchten oder Unterstützung bei Ihrer Angstbewältigung suchen, schreiben Sie mir eine Nachricht. Gemeinsam können wir Wege finden, um Ihre Ängste zu überwinden und Ihre Lebensqualität zu verbessern.

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Immer passiert mir das. Gedanken in Bewegung – Glaubenssätze erkennen

„Der Glaube versetzt Berge.“ (Matthäus 21,18-22) 

Dieser Spruch stammt aus der Bibel. Glaubenssätze sind innere Überzeugungen, die der Mensch über die Welt und sich selbst hat. Sie sind wie ein Gerüst, geben Orientierung und machen die Welt überschaubarer. Positive Glaubenssätze werden Affirmationen genannt und können eingesetzt werden, um die eigenen (negativen) Gedanken zu verändern. Da die frühe Kindheit – an die wir uns nicht erinnern können – prägend ist, sind Glaubenssätze nicht immer einfach zu erkennen und zu verändern.

Glaubenssätze sind unterbewusste Lebensregeln, eng verknüpft mit den eigenen persönlichen Werten, mit erheblichem Einfluss auf unsere Motivation, Entscheidungsfindung und Leistungsfähigkeit.

Glaubenssätze richten unser Leben sowohl bewusst als auch unbewusst aus

Hier folgender Vergleich:

Person A: Ich kann mir selbst vertrauen. Ich gehe den richtigen Weg.

Person B: Es geht sowieso alles schief. Für meine Meinung interessiert sich niemand.

Wer von beiden führt das glücklichere Leben? Und wer legt sich mit seinen Gedanken selbst Steine in den Weg?

Statt unser volles Potenzial zu entfalten, limitieren wir uns oft mit solch negativer Kommunikation selber. Wir werden Opfer von Schattenprogrammen in unserem Inneren, die unser Denken und Handeln prägen. Tief in unserem Unterbewusstsein sitzen die Glaubenssätze. Sie haben einen großen Einfluss darauf, wie wir unser Leben führen und die Welt sehen.

Glaubenssätze basieren auf Lebenserfahrungen und Gelerntem, sie haben jedoch nichts mit unserem Wesenskern zu tun. Uns widerfährt etwas im Leben und wir speichern dann diese Erfahrung, zumeist durch Emotionen angereichert, mit einer bestimmten Interpretation in unserem Gehirn ab. Das ist dann das, woran wir fest glauben.

Wir übernehmen auch gerne von unseren Eltern oder der Gesellschaft bestimmte Glaubenssätze. Wir leihen sie uns praktisch aus, meinen aber, es seien unsere eigenen. Unsere Synapsen sind dann auf eine ganz bestimmte Weise in unserem Gehirn verschaltet, die unseren Blickwinkel auf die Dinge festlegt beziehungsweise fixiert.

Glaubenssätze blockieren uns oft

Viele Glaubenssätze hindern uns daran, unser wahres Potenzial zu entfalten. Wir verstehen nicht, warum uns Dinge nicht gelingen wollen, warum wir „immer“ Pech haben, warum andere „grundsätzlich“ besser sind als wir usw. Wir geben uns mit suboptimalen Lösungen zufrieden, obwohl wir irgendwie spüren, dass wir uns damit selbst betrügen. Sprechen uns Menschen daraufhin an, sagen wir oft Sätze wie: „So bin ich halt, was soll ich machen?“

„Das ist nun mal so!“ Carl Gustav Jung nannte dieses Phänomen die „regressive Wiederherstellung der Persona“.

Besonders nach unangenehmen oder traumatischen Erfahrungen akzeptieren wir aus Angst ein niedrigeres Entwicklungsniveau, das unseren natürlichen Ehrgeiz und unsere selbstverständliche Neugier lähmt. Aber im Grunde sind wir oft einfach nur Opfer unserer eigenen Schattenprogramme. Ob wir es mögen oder nicht: Unsere Gedanken haben eine enorme Kraft und können Wirklichkeiten erzeugen.

Glaubenssätze sagen uns, wie wir die Welt sehen sollen

Sind Glaubenssätze einmal fest in unserem Unterbewusstsein verankert, sehen wir die Welt nur aus diesem Blickwinkel, den wir – unbewusst – selbst definiert haben. Wir suchen dann im Außen immer wieder Bestätigung für die Richtigkeit dieser Perspektive.

Menschen, die beispielsweise immer in Aktion sind und das Programm „Zeit ist Geld“ verinnerlicht haben, kommen nie zur Ruhe.

Sie sprechen schnell, ruhen nie aus und lassen natürlich auch nie die Seele baumeln.

Im Extremfall werden sie zu Getriebenen, die nur durch unvorhergesehene Ereignisse zur Ruhe kommen wie Krankheit, Unfall oder Burn-out usw.

Ein weiteres Beispiel:

Wenn jemand als Kind keine Leistung erbracht hat, gab es vielleicht sogar Bestrafung oder einfach nur Liebesentzug und es bildeten sich schnell die folgenden Glaubenssätze aus: Das Leben ist hart, von nichts kommt nichts, ohne Leistung gibt es keine Anerkennung und Liebe, ich muss anderen beweisen, dass ich gut genug bin usw.

Was man auf diese Weise glaubt gelernt zu haben, bestimmt „heimlich“ – also im Verborgenen –das Denken und Handeln. Man ist dann der festen Überzeugung, dass all dies wahr ist, obwohl es nur die selbst konstruierte Version der Wirklichkeit darstellt. Wir sehen dann manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Ein weiteres, besonders verbreitetes Muster in unserer heutigen Welt: Viele Menschen glauben, das Leben sei ein harter Kampf, man müsse sich immer wieder gegen andere behaupten beziehungsweise besser sein. Man begibt sich hier auf unbewusster Ebene automatisch in einen permanenten Kampfmodus.

Wir bekommen diesen Modus primär in Nachrichten über Krieg vorgehalten und die Wirtschaft steht dem in nichts nach: ständige Alarmbereitschaft. Hat sich ein solches Muster ausgebildet, gehen damit bestimmte Verhaltensweisen einher: Habachtstellung, Verteidigung, Rechtfertigung, Misstrauen, Unruhe, Stress. Das Leben ist definitiv alles andere als ein Kampf. Glaubenssätze sind nur Glaubenssätze, nicht mehr und nicht weniger. Man kann es mit einem Softwareprogramm vergleichen, ein Update ist immer möglich. Das ist auch persönliche Entwicklung und kann einen von Grund auf verändern. In dem Moment, in dem man sich seiner Muster wirklich bewusst wird, hat man die Möglichkeit, ihnen die Kraft und Energie zu nehmen und sich Schritt für Schritt neu auszurichten.

Hier eine Liste mit möglichen Glaubenssätzen:

  • Das gehört sich so, das haben wir immer schon so gemacht.
  • Ordnung ist das halbe Leben.
  • Man darf keine Zeit verschwenden.
  • Zeit ist Geld.
  • Schaffe, schaffe, Häusle baue.
  • Ich bekomme nie, was ich verdiene.
  • Ich bin nicht gut genug.
  • Ich darf keine Fehler machen.
  • Ich bin nur dann erfolgreich, wenn ich genug Geld verdiene.
  • Das Leben ist ein Kampf.
  • Ich darf nicht verlieren, nur der Stärkste überlebt.
  • Wenn ich bewundert werde, bin ich wer.
  • Ich werde sowieso wieder enttäuscht.
  • Ich kann ohne meinen Partner nicht leben.
  • Immer passiert mir das.
  • Liebe ist hauptsächlich Leiden.
  • Ich werde nur dann ernst genommen, wenn ich einen guten Job habe.
  • Ich liebe nur jemanden, wenn er es auch verdient.
  • Wie du mir, so ich dir.
  • Die meisten sind zu optimistisch und übersehen das Negative.
  • Was klein Hänschen nicht lernt, wird Hans nie lernen.
  • Liebe ist nur Gefühlsduselei und ein Zeichen für Schwäche.
  • Nur wenn ich hart arbeite, werde ich respektiert.
  • Ich glaube nur, was man beweisen kann.
  • Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden.
  • Allein zu sein, ist die Hölle für mich.
  • Von nichts kommt nichts.
  • Das Leben ist kurz, ich hol mir, was ich kriegen kann.
  • Das Leben ist ungerecht.
  • Nur wenn ich Dinge kontrolliere, kann ich ruhig und sicher sein.

Man bedenke, dass diese Glaubenssätze in der Regel von einem selbst geschaffen beziehungsweise übernommen wurden.

Im Coaching lassen sich alteingesessene Denkmuster und Glaubenssätze spielerisch aufdecken. Diese kann man mit der neugewonnenen Wahrnehmung aus einer ganz neuen Perspektive betrachten. Blockierende Glaubenssätze werden gegebenenfalls ausgetauscht und mit verschiedenen Techniken in den Alltag integriert und im Körpersystem eingewebt. Durch diese bewusste Veränderung erreicht man eine neue Form der Wahrnehmung und Lebensqualität.

Sie möchten Glaubenssätze verändern und wollen herausfinden ob ein Coaching das richtige für Sie ist ? Schreibe mir jetzt eine Nachricht.

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Schmerzlos dank Suggestion – Trance statt Betäubung: Was kann Hypnose?

Ein Beitrag des SRF Puls zur Operation unter Hypnose von Jörg Niggli und Evelyne Schauber mit Christian Schiermayer im Selbstexperiment.

Christian Schiermayer muss unters Skalpell: Eine Metallplatte von einer vergangenen Verletzung soll vom Knochen gelöst werden. Das Besondere dabei: Schiermayer wünscht während der Operation weder eine Narkose noch Schmerzmittel. Alleine mit Hypnose will er den Schmerz unterdrücken.

Den Blick über den Tellerrand wagen, nennt er es später. Warum? «Es war die eigene Herausforderung: Wie weit ist der eigene Geist, der eigene Körper trainierbar? Was ist überhaupt möglich?»

Drei Jahre ist das jetzt her. Bereut hat er die Operation nicht.

 

Im Kurzvideo: Ich habe mit Hypnose so viele positive Erfahrungen gemacht

Ort des chirurgischen Eingriffs: das linke Handgelenk. Seit einem Bruch zwei Jahre zuvor ist am Knochen eine Metallplatte festgeschraubt. Diese soll jetzt raus. Christian Schiermayer wird von seinem Coach auf den Eingriff vorbereitet. Ein Pendel kommt dabei nicht zum Einsatz. Stattdessen versetzt sich Schiermayer an einen Ort, der ihn ruhig werden lässt. Seinen Lieblingsplatz am Zugersee.

Mit sanfter Stimme spricht ihm Ray Popoola zu, versetzt ihn tiefer in die Entspannung, die Hypnose. Erst dann kommt die Suggestion vom Coach – der Auftrag: Schiermayer soll seinen Unterarm bis zum Handgelenk hin taub werden lassen.

Im Kurzvideo: Der Test mit der Klemme Schliesslich der Test: Christian Schiermayer greift nach einer Zange, klemmt sich die Haut ein, drückt fest zu. Als er die Zange wieder loslässt, bleiben tiefe Abdrücke zurück. «Hat es wehgetan?», fragt der Journalist nach der Hypnose-Übung. Schiermayer verneint: «Ich verspürte den Druck, aber nicht den Schmerz.»

Schon 1780 wurde die Hypnose in der Medizin eingesetzt. Franz Anton Mesmer, ein Arzt vom Bodensee, entwickelte die Methode des Magnetismus. Eine Kraft solle die Strömungen im Körper beeinflussen. In der britischen Kolonie Indien führte der Arzt James Esdaile 300 Operationen unter Hypnose durch, auch Amputationen. Die Alternative damals: Amputationen bei vollem Bewusstsein. Ab 1846 entdeckte man narkotisierende Mittel wie Äther. Bald verdrängte das künstliche Koma die Hypnose.

Doch wird das auch so sein, wenn ein Skalpell sein Handgelenk aufschneidet und Schrauben aus dem Knochen gelöst werden? Für Schiermayer, aber auch für seinen Coach Ray Popoola ist eine Operation unter Hypnose Neuland.

An der Hirslanden Klinik St. Anna in Luzern wagt der Handchirurg Stefan Wohlgemuth das Experiment. Für ihn ist es schon die zweite Operation unter Hypnose. Eine Narkoseärztin hält sich für den Notfall bereit. Man weiss ja nie.

Im Kurzvideo: Chirurg Stefan Wohlgemuth

Manche seiner Ärztekollegen seien skeptisch, so Wohlgemuth: «Viele, die das noch nicht erlebt haben, glauben zum Beispiel, man hätte der Infusion ein Beruhigungs- oder Schmerzmittel beigegeben.» Doch Schiermayer will weder das eine noch das andere. Sein Kopftraining allein soll reichen.

Der Tag des Eingriffs

Zur Sicherheit wird Christian Schiermayer ein Infusionszugang gelegt. Falls etwas schiefläuft. Auf dem Weg in den Operationssaal ist er zwar schon in Trance, aber noch nicht tief genug. Schiermayer muss weiter in die Hypnose eintauchen, seinen Puls senken.

Sein Coach spricht ihm weiter zu, schliesslich gibt Schiermayer mit einem Finger das Zeichen: Die Operation kann beginnen. Chirurg Wohlgemuth macht die ersten Schnitte am Handgelenk. Der Patient bleibt ungerührt.

Im Kurzvideo: Der Schnitt durch die Haut

Wenig später nimmt der reibungslose Eingriff eine neue Richtung: Die zu entfernenden Schrauben sind stärker mit dem Knochen verwachsen als angenommen. Nun muss der Handchirurg eine Schraube nach der anderen herausmeiss eseln. Im Operationssaal wird gehämmert, Christian Schiermayer bleibt dabei in Trance, aber auf seiner Stirn zeigen sich Schweissperlen. Ab und zu ein leises Stöhnen. Sein Coach redet ihm zu, berichtet vom Lieblingsort am Zugersee.

Im Kurzvideo: Die Schrauben sind tief im Knochen verwachsen

«Ich habe einen Druck gespürt»

Erst als das Handgelenk wieder zugenäht ist, auf das Zeichen seines Coaches, erwacht Schiermayer aus der Trance. Schmerzen während der Operation? Nein, habe er keine gehabt. «Ich habe nur ein Ziehen wahrgenommen, einen Druck.»

Im Kurzvideo: Was bekommt Christian Schiermayer von der Operation mit?

Was das Fachpersonal im Operationssaal überrascht: Christian Schiermayer verspürt auch unmittelbar nach der Operation, nach dem Erwachen aus der Trance, keine Schmerzen. Die suggestive Kraft der Hypnose wirkt im Unterbewusstsein weiter und unterdrückt sein Schmerzempfinden im Arm.

Im Kurzvideo: Was sagen die Profis dazu?

Selbst in den Wochen nach der Operation hat Christian Schiermayer keine Schmerzmittel benötigt. Sein Versuch, zu zeigen, wozu seine Vorstellungskraft imstande ist, hat funktioniert. Für ihn ist die Hypnose auch eine Möglichkeit, seine innere Haltung zu beeinflussen und zu verändern. Sie hat ihm auch schon geholfen, erfolgreich vom Rauchen loszukommen.

Denn nicht nur gegen Schmerzen, auch gegen Angst, Depressionen und andere psychiatrische Erkrankungen kann Hypnose ein wirksames Mittel sein und hierbei unterstützt Christian Schiermayer seit 5 Jahren seine Klienten. In Schweizer Spitälern und Praxen wird Hypnose bereits vereinzelt genutzt – doch das Potenzial von Hypnose und suggestiver Kommunikation ist noch bei weitem nicht ausgeschöpft.

Im Kurzvideo: Ist alles gut verheilt?

Sie haben Fragen und wollen Hypnose im vollen Umfang und Möglichkeiten für sich entdecken. Dann freue ich Christian Schiermayer mich auf ein unverbindliches Kennenlerngespräch.

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Mein vollster Dank gilt dem gesamten Team der Klinik Hirslanden, allen voran Chirurg Dr. Stefan Wohlgemuth, Jörg Niggli vom Srf für die Berichterstattung und meinem Coach Ray Popoola der mich dabei unterstütze dieses Projekt umzusetzen.

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Faszination Hypnose: Ein Blick Hinter die Kulissen

Das Wort «Hypnose» ruft oft gemischte Gefühle hervor. Für viele Menschen ist es mit mysteriösen Vorstellungen und Ängsten verbunden. Man denkt an okkulte Sitzungen, bei denen Menschen ihrer Kontrolle beraubt werden und fremden Befehlen folgen. Doch die moderne Hypnose hat wenig mit solchen Vorstellungen zu tun. Sie ist ein anerkanntes therapeutisches Werkzeug, das zunehmend positive Resonanz findet, sowohl in der Alternativ- als auch in der Schulmedizin.

Was ist Hypnose wirklich?

Hypnose ist ein natürlicher Zustand, den wir alle mehrmals täglich erleben, oft ohne es zu bemerken. Wenn wir beispielsweise in ein Buch vertieft sind oder beim Autofahren gedankenverloren die Strecke zurücklegen, befinden wir uns in einem Zustand erhöhter Konzentration, einer natürlichen Trance. Die American Society of Clinical Hypnosis beschreibt diesen Zustand als eine nach innen gerichtete Aufmerksamkeit, bei der das Unterbewusstsein in den Vordergrund tritt und das bewusste Denken in den Hintergrund tritt.


Man bedenke Hypnose ist kein Wundermittel, doch sie kann bei vielen Problemen helfen, vorausgesetzt, der Betroffene hat den Wunsch nach Veränderung. Sie kann Schmerzen, Alltagssorgen und psychische Probleme lindern, indem sie die Psyche flexibler macht. Besonders bei Verhaltensproblemen wie Raucherentwöhnung, Gewichtsabnahme oder Schlafstörungen zeigt Hypnose beeindruckende Erfolge. Während einer Hypnosesitzung wird das Unterbewusstsein auf positive Ziele programmiert, was die Umsetzung im Alltag erleichtert. Hypnose ist in der wissenschaftlichen Gemeinschaft anerkannt. Obwohl viele Gehirnfunktionen noch nicht vollständig verstanden sind, zeigen Studien, dass das Gehirn im hypnotischen Zustand veränderte Aktivitäten aufweist. Eine Studie im American Health Magazine zeigt, dass Hypnose in der Therapie äußerst effektiv ist:

  • Psychoanalyse: 38 % Genesungen nach 600 Sitzungen
  • Verhaltenstherapie: 72 % Genesungen nach 22 Sitzungen
  • Hypnosetherapie: 93 % Genesungen nach 6 Sitzungen

Diese Zahlen unterstreichen die Wirksamkeit von Hypnose im Vergleich zu anderen Therapieformen.

Mythen und Realität

Ein verbreiteter Mythos ist, dass Menschen unter Hypnose gegen ihren Willen handeln oder Geheimnisse preisgeben. Tatsächlich behält der Hypnotisierte die Kontrolle über seine Handlungen und Gedanken. Niemand kann gegen seinen Willen hypnotisiert werden. Hypnose erfordert die Mitarbeit und das Einverständnis des Klienten. Während einer Hypnose bleibt das Gehirn aktiv und schützt das Individuum vor unerwünschten Suggestionen.

Funktionsweise der Hypnose

Hypnose nutzt die natürliche Fähigkeit des Gehirns zur Fokussierung und zur Veränderung des Bewusstseinszustandes. In einer typischen Hypnosesitzung führt der Hypnotiseur den Klienten durch eine Reihe von Entspannungs- und Konzentrationsübungen, die darauf abzielen, einen Zustand der tiefen Entspannung und erhöhter Suggestibilität zu erreichen. In diesem Zustand ist das Gehirn empfänglicher für positive Suggestionen, die zur Veränderung unerwünschter Verhaltensmuster und Denkmuster beitragen können.

Anwendungsbereiche der Hypnose

Hypnose findet in vielen Bereichen Anwendung, darunter:

  • Schmerztherapie: Hypnose kann helfen, chronische Schmerzen zu lindern und die Schmerzempfindung zu verändern.
  • Psychische Gesundheit: Sie wird zur Behandlung von Angststörungen, Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen eingesetzt.
  • Suchtbehandlung: Hypnose kann unterstützend bei der Raucherentwöhnung und bei der Überwindung anderer Suchterkrankungen wirken.
  • Gewichtsreduktion: Durch Hypnose kann das Essverhalten positiv beeinflusst und der Prozess der Gewichtsabnahme unterstützt werden.
  • Schlafstörungen: Hypnose kann helfen, Schlafprobleme zu überwinden und die Schlafqualität zu verbessern.

Haben Hypnosen Nebenwirkungen?

Wer sich von einem seriösen Therapeuten behandeln lässt, für den ist die Hypnose ganz klar ungefährlich. Im Gegensatz zu Showhypnosen geht es in der therapeutischen Hypnose darum, zusammen mit dem Patienten an seinen Problemen zu arbeiten. Studien konnten zeigen, dass die Methode oft überraschende schnelle und nachhaltige Veränderungen bringt – und das ohne negative Nebenwirkungen.

Noch dazu bringt Hypnose positive Nebeneffekte: Viele Patienten erleben im Trancezustand ein körperliches Wohlbefinden. Stresshormone nehmen in der Hypnose ab. Blutdruck, Pulsschlag und Atemfrequenz sinken und Schmerzen können nachlassen.

Hypnose und Selbsthypnose

Neben der professionell geführten Hypnose gibt es auch die Möglichkeit der Selbsthypnose. Diese Technik kann erlernt werden und ermöglicht es den Menschen, sich selbst in einen Zustand der tiefen Entspannung zu versetzen und positive Suggestionen zu nutzen. Selbsthypnose kann ein effektives Werkzeug zur Stressbewältigung und persönlichen Entwicklung sein.

Fazit

Hypnose ist ein wertvolles therapeutisches Werkzeug, das in der modernen Medizin und Psychologie Anerkennung findet. Sie bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Unterstützung bei Verhaltensproblemen und zur Förderung des allgemeinen Wohlbefindens. Durch wissenschaftliche Forschung und positive Erfahrungsberichte gewinnt Hypnose zunehmend an Bedeutung und Akzeptanz.

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Hypnose gemacht? Schreiben Sie mir eine Nachricht und teilen Sie Ihre Erlebnisse.

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